Auslandspraktikum Spanien 2021 – Woche 2

Meine zweite Woche des Auslandspraktikums startete wie üblich um 8:30 Uhr im Büro von Stöbich Iberica in der Calle Gran Via 6.

Ich durfte als erstes erneut Kalkulationen für Spanien mit Excel ausarbeiten und Angebote mit unserem firmeneigenen ERP Programm erstellen. Bei Stöbich wird zwischen Förderanlagenabschlüssen und textilen Feuerschutzabschlüssen unterschieden. Für beide Varianten gibt es Vorlagen für die Kalkulation, die anschließend individuell für die Angebote und die Kunden angepasst werden. Die Informationen für die Erstellung der Angebote erhalte ich von den zwei Außendienstmitarbeiterinnen.

Im Laufe des Tages hat mir mein Kollege die Angebotserstellung für Portugal erklärt. Das Land Portugal wird auch von Stöbich Iberica aus betreut. Das Besondere in Portugal ist, dass dort mit Preislisten gearbeitet wird. Das heißt, dass unser Partner vor Ort für Standardabmessungen unserer Systeme eigenständig Preise an seine Kunden weitergeben kann, ohne die Niederlassung in Spanien kontaktieren zu müssen. In diesem besonderen Fall, gab es besondere Anforderungen an die Steuerung und es musste ein gesondertes Angebot erstellt werden.
Darüber hinaus durfte ich in dieser Woche alte Angebote anpassen und preislich aktualisieren.

Im Verlauf der Woche wurde mir der Dokumentationsprozess Spaniens erklärt. In Spanien ist es unumgehbar, einen Auftrag ausführlich zu dokumentieren. Der Prozess ist sehr aufwendig und umfangreich. Bevor man zum Beispiel einen Vorhang in Spanien montieren darf, muss die Baustelle über eine Website angemeldet werden. Die Websites sind je nach Auftraggeber unterschiedlich. Hier müssen verschiedene Dokumente hochgeladen werden. Dazu zählen unter anderem Ausbildungs- und Schulungsnachweise der Monteure sowie die Sozial- und Gesundheitsversicherung. Zusätzlich werden umfangreiche Informationen zum Unternehmen sowie Sicherheits- und Gesundheitspläne benötigt. Liegen diese Unterlagen nicht rechtzeitig vor, dürfen die Baustellen nicht betreten werden.

Für ein aktuelles Bauvorhaben habe ich die Erstellung des Sicherheits- und Gesundheitsplans bei meinem Kollegen begleitet. Der Plan wird für jedes Bauvorhaben erstellt und enthält zum Beispiel Informationen über Gefährdungen die bei der Installation vorkommen können oder das nächst gelegene Krankenhaus.

Zum Ende der zweiten Woche mussten Zollunterlagen für einen Kunden in Brasilien erstellt werden. Hierfür musste eine Zollrechnung und ein ABD (Ausfuhrbegleitdokument) für den Lieferanten des Kunden erstellt werden. Die Ausfuhranmeldung haben wir mit dem ATLAS Programm durchgeführt. Nach Eingabe aller relevanten Daten und Prüfung der Anmeldung durch den Zoll, wurde uns das ABD zur Verfügung gestellt. Die Zollrechnung haben wir mit Hilfe einer Vorlage erstellt und zusammen mit dem ABD dem Kunden zugesandt.

An meinem zweiten Wochenende habe ich einen Kurzausflug nach Barcelona geplant. Hierfür habe ich mir auf Anraten meiner Kollegen ein Zugticket für den Schnellzug gebucht. Am Samstagmorgen bin ich nach 2,5-stündiger Fahrt um 10:00 Uhr in Barcelona angekommen. Dort habe ich zunächst mein Gepäck in meine Unterkunft gebracht und bin danach in die Stadt aufgebrochen.

Als Erstes habe ich mir das National Art Museum of Catalunya mit der dazugehörigen Parkanlage von außen angeschaut. Danach bin ich mit der U-Bahn zum Park Güell gefahren. Der Park wurde von 1900 bis 1914 von Antoni Gaudí im Auftrag von Eusebi Güell erschaffen und hat eine Größe von ca. 17 ha. Es gibt dort verschiedene Bauten und Häuser im Stil des Künstlers Antoni Gaudí.

Nach einem späten Mittagsessen bin ich zur berühmten Sagrada Família gegangen. Die Sagrada Família ist eine römisch-katholische Basilika in Barcelona. Der Bau der Kirche, der ebenfalls von Antoni Gaudí entworfen wurde, ist unvollendet. Er wurde 1882 begonnen und sollte 2026, zum 100. Todestag von Gaudí, fertiggestellt werden. Aufgrund der COVID-19-Pandemie kann dieses Datum nicht eingehalten werden. Den Tag habe ich am Strand bei sonnigem Wetter ausklingen lassen.

Am Sonntag bin ich vormittags durch die Straßen von Barcelona gebummelt und habe mir zwei weitere Gebäude von Antoni Gaudí angesehen. Danach bin ich über den Arc de Triomf und das Kolumbusdenkmal zum Hafen gegangen. Anschließend habe ich mich wieder an den Strand gelegt, um das gute Wetter auszunutzen. Am frühen Abend bin ich mit dem Schnellzug wieder zurück nach Madrid gefahren.